Bin zurück vom Betonworkshop, bei dem ich mich mit dem Beton-Maché auseinandergesetzt habe.
Diese Technik ähnelt dem Pappmachée und ist geeignet sehr leichte, außentaugliche Körper herzustellen. Auf Grund dieser Technik mußte ich mich für eine voluminöse Plastik entscheiden.
Ich möchte euch die verschiedenen Arbeitsschritte hier vorstellen:
Man beginnt mit einer maßstabsgetreuen Skizze (in meinem Fall einen weiblichen Torso) und fertigt danach die untere Bewährung aus 6er Moniereisen.Die Rundung erhält man, wenn man sie in einen leicht geöffneten Schraubstock führt und sie in kleinen Etappen biegt. Die Enden werden überlagert und mit Drahtösen zusammengedrillt.
Danach wird darum ein Hasendrahtgestell abzüglich 2 cm an den Außenseiten gebogen und um das Moniereisen gewickelt. Zur Aufstellung waren hier noch weitere Moniereisen notwendig.
Die "Abnäher" entstehen durch zusammendrücken und Einfalten des Kaninchendrahts. Mit dem Gummihammer werden alle Unebenheiten wieder platt gedrückt, damit eine glatte Fläche entseht.
Der erste Auftrag erfolgt auf der Tischplatte, damit das Gestell eingedrückt werden kann, die Metallteile vollkommen umschlossen sind und die Form auf der Tischplatte kleben bleibt. So kann man später in Ruhe weiterarbeiten.
Die erste Betonschicht wird spiralförmig von unten mit der Kelle aufgetragen. Die Mischung besteht aus zwei Teilen weißem Schnellmörtel (Körnung 0-1,2 mm), einem Teil weißem Marmorkleber (Körnung 0-1 mm), und den Maché-Fasern (PP-Stapelfasern). Sie verhindern das Durchfallen des Frischbetons durch die Maschen des Drahtkörpers. Die rausstehenden Fasern werden nach der Nacht mit dem Bunsenbrenner abgeflammt und mit der Drahtbürste aufgerauht, damit die nächste Betonschicht hält.
Jetzt kommt der Aufbau und die schönere Arbeit. Die nächste Schicht ist eine Zementschlämme, die mit dem Pinsel aufgetragen wird. Sie wird recht flüssig angemacht, damit sie sich in alle Vertiefungen setzen kann.
Der folgende Modellierbeton wird fest angemacht und mit den Händen gut durchgeknetet. Diese Arbeit ist für die Handgelenke nicht so gut. Die einzelne Batzen in der Hand nochmals geknetet um dann ebenfalls mit den Händen auf der Skulptur auszustreichen. Sobald die Zementschlämme wieder trocken ist, muß die Oberfläche erneut aufgeraut werden und die Arbeit bginnt von vorne.
Die Feinausarbeitungen können mit dem Spachtel, der Töpfernadel oder anderen Werkzeugen vorgenommen werden. Die Oberfläche kann fein gearbeitet werden. Da ich mich für eine abstraktere Form entschieden habe, habe ich den Mörtel so belassen und mit der Kelle weiter aufgerauht. Zum Schluß wird die Figur mit Hammerschlägen von der Tischplatte gelöst und auf die Seite gedreht, damit man den unteren Abschluß bearbeiten kann. Bei meiner Plastik wurde der Rand gefast und mit dem Topfkratzer sauber gemacht. Der Einblick ins Innere sieht interessant aus...
Die Plastik ist in diesem Zustand transportfähig und bereits
wetterbeständig, kann somit direkt im Außenbereich aufgestellt werden.
Für die Farbgebung hat es leider nicht mehr gereicht und so habe ich noch eine Hausaufgabe. In einer weiteren Zementschicht werden Pigmente in schwarz, rot und gelb eingerieben. Danach wird die Plastik mit einer Betonbeize gestrichen und beim Ergebnis sieht man dann verschiedene Rostfarben.
Bin gespannt....
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